OM System TG7 Front

OM System TG-7 Test – Outdoor Kamera


Für meine Radtouren bin ich eigentlich seit Jahren auf der Suche nach der richtigen Kamera die mich jeden Tag begleiten kann. Ich habe nun seit einiger Zeit die neue OM System TG 7 und möchte in diesem Beitrag meine Eindrücke mitteilen. Wie macht sich der Nachfolger der Olympus TG-6 in der Praxis?

Auf die TG-Reihe von Olympus hatte ich schon seit einiger Zeit ein Auge geworfen, weil ich mir immer eine Kamera gewünscht hatte die sowohl robust ist, als auch eine ordentliche Bildqualität liefern kann. Nun mit der neuesten Revision habe ich zugeschlagen, weil einige neue Features dazu gekommen sind.

Ich kann schon vorab verraten, dass die TG-7 unheimlich viel Spaß macht. Allerdings ist nicht alles an der kleinen Kompaktkamera perfekt. Außerdem ist die Konkurrenz mit Smartphones und auch Action Cams zu groß, so dass ich nicht erwarte, dass die TG7 für das breite Publikum gemacht ist. Die Kamera ist ein Nischenprodukt, aber in ihrer Nische ist sie unübertroffen.

Was kann die OM System TG-7?

Die TG-7 ist eine klassische Outdoor Kamera. Daher ist sie vom Aufbau sehr robust, aber gleichzeitig dennoch kompakt. Hier ganz kurz die wichtigsten technischen Daten:

Bildsensor1/2.3" Sensor mit 12 Megapixel
Brennweite4,5 mm - 18 mm (entspricht 25 - 100 mm)
4x Zoom
Blendef2.0 - f4.9
ModiVollautomatik,
Programmnautomatik (P-Modus),
Blendenautomatik (A)
Videomodus
Unterwasser
Mikroskopmodus
BildstabilisierungMechanischer Bildstabilisator (Sensorshift)
Bei Video wird eine digitale Stabilisierung angewandt
ISO-Empfindlichkeit100 - 12800 (Automatik ebenfalls enthalten)
BurstmodusH-Modus: ca. 20 Bilder pro Sekunde
L-Modus: ca. 5 Bilder pro Sekunde
Videoauflösung4K mit max. 30 fps, 1080p mit 60 fps
Zeitlupenmodus mit 1080p und 120fps
max. Aufnahmedauer (Video)29 Minuten
AnschlüsseUSB-C (Ladefunktion und Datenaustausch)
Micro HDMI
KonnektivitätWifi, Bluetooth
GPS
SpeicherkartenSD(HC,XC)-Kartenstandard
Wasserdicht15 Meter
Quetschungssicher100 Kg
Temperatur-10 Grad Celsius
Sturzsicher2,1 Meter
Gewicht249 g

Produktseite der OM-System Tough TG-7 beim Hersteller

OM-System TG7 bei Amazon

Mein Eindruck zur Tough TG-7

Nach dem Auspacken muss ich feststellen, dass die Kamera für die Eigenschaften kompakter ist als ich vorher dachte. Kritisch daran ist, dass nicht nur die Kamera kompakter ist als gedacht, sondern auch sämtliche Bedienelemente. Mit Handschuhen oder großen Händen könnte dies ein Problem sein. Allerdings ist der Druckpunkt der Tasten sehr gut, so dass ich dann nach einigen Tagen absolut keine Probleme hatte.

OM System TG7 Rückseite

Die Kamera macht im Alltag als Outdoor-Immer-Dabei-Gerät irre viel Spaß. Ich kann sie problemlos in die Jackentasche stecken und immer mal wieder Schnappschüsse machen. Ich muss mir aufgrund des geschützten Gehäuses auch keine Sorgen machen, dass die Kamera durch Regen oder Stürze beschädigt werden könnte.

Die Bedienung der Kamera ist simpel. Es gibt ein Modus-Wahlrad zur Voreinstellung der wichtigsten Einstellungen. Es gibt leider keine Zeitvorwahl (Modus S) und auch keinen Modus M, um Blende und Auslösezeit steuern  zu können. Ansonsten sind die typischen Modi vorhanden. Wirklich Spaßig ist der Mikroskop bzw. Makromodus. Hier gelingen wirklich super coole Aufnahmen. Bei Tageslicht hatte ich hier auch keine Probleme mit der Beleuchtung.

Darüber hinaus hat die Kamera ein Rädchen zur Einstellung im aktuellen Modus. Im Live-View Modus (ich nenne das jetzt mal so) kann man über die OK-Taste Schnelleinstellungen vornehmen. Mit hoch und runter kann man zwischen den Kategorien wechseln. Mit Rechts und Links kann man in der Kategorie die gewählte Einstellung ändern. Das ganze funktioniert super und man hat sehr schnell den Dreh raus.

Das Display hat übrigens kein Touch. Das heißt, es kann nicht zur Steuerung der Kamera genutzt werden. Auch nicht das Fokussieren kann mit Hilfe einer Touch-Funktion gesteuert werden. Auch ist das Display nicht schwenk- oder klappfähig. Selfies werden daher schwierig.

Kleiner Sensor, daher keine SLR-Bildqualität

Grundsätzlich kann man sich schon Fragen welchen Sinn es macht heute noch eine Kompaktkamera mit einem so kleinen Sensor zu kaufen. Immerhin haben aktuelle Smartphones teilweise größere Sensoren. Welchen Vorteil bietet eine solche Outdoor-Kamera gegenüber einer Handy-Kamera.
Die OM System TG-7 bietet gegenüber dem Smartphone folgende Vorteile:

  • Die Kamera ist Stoßfest
  • .. ist Wasserdicht
  • .. ist Staubgeschützt
  • .. bietet optischen Zoom
  • .. bietet Bildstabilisierung
  • .. bietet 4k Video
  • .. bietet FullHD Zeitlupe mit 120 fps

Die Bildqualität ist Okay. Man darf sich hier aber nichts vormachen. Das Freistellungspotential ist bei dem kleinen Sensor natürlich nicht wirklich mit einer modernen Systemkamera vergleichbar. Dennoch sind schöne Schnappschüsse in der Natur möglich, zumindest wenn genügend Licht vorhanden ist. Bei Dunkelheit ist die TG7 nicht wirklich zu gebrauchen, da nützt auch der Nachtmodus nicht viel.

Die Makrofunktion der TG7 ist wirklich klasse!

Nicht genug loben kann ich eigentlich die hervorragende Makrofunktion der OM System TG7. Hier gelingen mit einfachen Mitteln und vor allem aus der Hand wirklich wunderschöne Aufnahmen. Das geniale ist eigentlich die geringe Naheinstellgrenze von 1 cm. Die folgenden Beispielbilder wurden alle mit der TG7 aufgenommen und nicht weiter bearbeitet.

OM System TG7 Makroaufnahme

Makroaufnahme eines Blattesmit der TG7

OM System TG7 Regentropfen auf einem Blatt mit der TG7 aufgenommen

Regentropfen auf einem Blatt mit der TG7 aufgenommen

OM System TG7 Makro einer Blume, der interne Blitz wurde zur Hilfe genommen

Makro einer Blume, der interne Blitz wurde zur Hilfe genommen

OM System TG7 Blüte, aufgenommen mit der TG7

Blüte, aufgenommen mit der TG7

Videofunktion der OM-System TG7

Die TG7 kann auch Videos aufzeichnen und das sieht auch gar nicht so schlecht aus. Die Kamera zeichnet in 4K mit maximal 30 Bildern pro Sekunde auf. In FullHD mit 60 FPS. Die Qualität der Aufnahmen ist sehr gut. Das Bild wird auch stabilisiert.

In einem Zeitlupenmodus kann in FullHD mit maximal 120 FPS aufgezeichnet werden.

Ein Mikrofon kann übrigens nicht an die TG-7 angeschlossen werden.

Negatives an der kleinen Outdoor Kamera

Die Kamera macht vieles richtig, aber einiges empfinde ich als negativ. Warum lässt sich bei angeschlossenem Stativ das Akku-Fach nicht öffnen? Das ist ein Problem welches bereits die Sony ZV-1 hatte. Hierzu hatte ich mir dann von Ulanzi eine Grundplatte gekauft die das Problem behoben hat. Für die TG-7 konnte ich so etwas bisher nicht finden.
In der Praxis heißt das, wenn ein Stativ genutzt wird, dann muss dieses zwingend demontiert werden, sobald man an den Akku oder die SD-Karte möchte. Es reicht auch nicht, eine kleine Arca-Swiss Quick-Release Platte zu nutzen. Auch dafür ist kein Platz.

Weiter geht’s mit dem Stativgewinde (1/4 Zoll Standard). Wieso ist dies aus Kunststoff gefertigt und nicht aus Metall? Für mich ist diese Entscheidung absolut unverständlich, insbesondere bei einer Kamera die aggressiv als unverwüstlich beworben wird und auch auf Baustellen verwendet wird.

Ein weiteres Problem ist für mich der fehlende Objektivschutz bei der OM System TG-7. Wieso wird dies nicht direkt bei der Kamera mitgeliefert, anstatt für ca. 40 Euro als Extra-Zubehör zu verkaufen? Immerhin scheint der Objektivschutz für alle Generationen der TG-Baureihe zu funktionieren.

Letztlich ist, aufgrund der kleinen Sensor-Größe auch bei der Bildqualität mit Abstrichen zu rechnen. Insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen merkt man dies. Aber auch das Freistellen von Motiven ist nicht so einfach möglich. Das ist insgesamt das größte Problem der Kamera. In Zeiten in denen die Sensoren in GoPros und Smartphons mittlerweile größer sind muss man sich gut überlegen warum man eine robuste Outdoor Kamera braucht.

OM System TG7 Beispielaufnahme OM System TG7 Beispielaufnahme

OM TG-7 vs. Olympus TG6 – Welche lohnt sich mehr?

Viel hat sich nicht geändert im Vergleich zum Vorgänger. Hier mal die Änderungen im Vergleich zum Vorgänger:

  • Aufällig auf den ersten Blick ist primär der neue USB-C Anschluss zu erwähnen. Bei der TG-6 war lediglich eine MicroUSB Buchse verbaut.
  • Softwareseitig wurde in die TG7 die Möglichkeit zum Hochformat-Filmen implementiert. So fällt es leichter Videos für Soziale Medien zu produzieren.
  • Weiterhin bietet die Kamera optional die Möglichkeit von einer Fernbedienung (optional Erhältlich) oder vom Smartphone gesteuert werden zu können.
  • Zeitraffer-Aufnahmen können nun auch direkt von der Kamera produziert werden.
  • Außerdem ist ein Baumodus vorhanden. Dieser soll das dokumentieren im geschäftlichen Umfeld optimieren.

Ansonsten sind die Eckdaten jedoch weitestgehend identisch. Wenn man Geld sparen möchte und die neuen Features persönlich nicht einschneidend sind, dann könnte man natürlich auch zum Vorgänger greifen. Die Makrofunktion und Filmen in 4K konnte der Vorgänger auch schon.

OM System TG-7 oder eine Action Cam?

Die OM-System TG-7 macht Outdoor eine super Figur und durch das robuste Gehäuse könnte man sie auch durchaus als Ersatz für eine Action-Cam nutzen. Sie bietet einiges an Vorteilen. Insbesondere der Optische Zoom, über welchen eine Actioncam nicht verfügt ist ein Vorteil. Darüber hinaus hatte ich bei der TG-7 auch bei längeren Videosequenzen keine Probleme mit Überhitzung.

Allerdings muss man wissen, dass moderne Action-Cams von den bekannten Herstellern, wie GoPro oder DJI mittlerweile größere Sensoren verbauen. Dadurch wird die theoretische Bildqualität besser. Außerdem sind Action-Cams leichter und noch kompakter. Aus fotografischer Sicht ist mit der TG-7 natürlich etwas mehr möglich.

Kann die TG-7 mit modernen Smartphones mithalten?

Das ist ein schwieriges Thema. Mittlerweile sind die Sensoren in modernen Top-Smartphones größer als der in der TG-7 verbaute Sensor. Auch optischer Zoom ist mittlerweile nicht selten. Wer eine Outdoor-Kamera wie die TG-7 wirklich braucht, der kauft diese nicht wegen der tollen Bildqualität, sondern wegen der Robustheit, der Widerstandsfähigkeit.

In meinem Fall plane ich die Kamera auf Radtouren und auf Tagesausflügen in der Natur mitzuführen und das dann bei jedem Wetter. Ich brauche physische Buttons am Gerät zum Einstellen und Auslösen. Genau dafür ist aus meiner Sicht ein Smartphone nur eingeschränkt empfehlenswert.

Mein Fazit zur OM System TG-7

Die kleine robuste Outdoor-Kamera macht in jedem Fall Spaß. Aufgrund der Größe ist sie immer schnell in der Jackentasche oder auch im Rucksack. Insbesondere bei Tagesausflügen ins Freie, wenn es auch mal ruppiger werden könnte habe ich lieber die kleine Kamera in der Hand, als mein teures Smartphone. Immerhin ist die Kamera wirklich Wasserdicht und auch Stoßfest. Auch kann ich diese Kamera in die Hände von kleinen Kindern geben ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Klasse hat sich die Möglichkeit mit den Makros ergeben. Das macht unheimlich Spaß in der Natur. Das sind aber in der Regel eher Sonderfälle die nicht jeden interessieren.

OM System TG7 Front

Und wie ich auch im Beitrag weiter oben angesprochen habe ist hier nicht alles gut. Der Sensor ist ein Problem. Mit einem 1 Zoll Sensor, ähnlich wie dem in der Sony ZV1 wäre fotografisch so viel mehr möglich. Auch könnte sich die Kamera dann viel eher von Smartphones und Action-Cams absetzen. Genau zwischen diesen Gerätekategorien steckt die OM System TG-7. Leider kann sie sich nicht so richtig behaupten. Nur dank des optischen Zooms und der genialen Makrofähigkeit ist es der Kamera gelungen, dass ich sie definitiv weiter nutzen werde.

Wenn ihr jedoch die totalen Outdoor-Enthusiasten seid und gleichzeitig Wert auf gute Aufnahmen mit der Möglichkeit zu zoomen legt, dann kommt ihr fast nicht an der OM System TG7 vorbei. Hier könnt ihr die OM System TG7 bei Amazon anschauen.

Wenn ihr mehr am Filmen interessiert seid, dann solltet ihr euch auch mal eine Action-Cam (Testbericht der Gookam Go 3) anschauen oder einen Camcorder wie die von mir getestete Canon Legria HF G70.

Außerdem solltet ihr euch meinen Erfahrungsbericht zum Thema Filmen beim Radfahren mit der GoPro anschauen.

Pyro Twentyfour – 24 Zoll Kinderrad im Te
Barfuß Radfahren – Welche Fahrradpedale für Barfußschuhe?

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published / Required fields are marked *