Pyro Twentyfour – 24 Zoll Kinderrad im Te
In diesem Winter war es soweit. Das Fahrrad meines Sohnes musste ausgetauscht werden, weil das Kubikes 20S einfach zu klein wurde. Als Nachfolger haben wir uns dieses mal gegen Kubikes und Woom entschieden. Es wurde das Pyro Twentyfour, wie der Titel des Fahrrads bereits vermuten lässt handelt es sich um ein Kinderrad mit 24 Zoll Laufradgröße. Warum wir uns gegen die anderen etablierten Kinderräder in der Größe entschieden haben und wie sich das Pyro Twentyfour so macht, dass könnt ihr in diesem Beitrag lesen.
Pyro Twentyfour Probefahrt im Laden und dennoch online bestellt
Alles fing mit einer Probefahrt von meinem Sohn im Fachhandel an. Wir haben in diesem Zuge auch weitere Kinderräder in der passenden Größe zur Probe gefahren. Unter anderem das Cube Acid 240, welches vom Datenblatt eigentlich für noch kleinere Kinder geeignet sein soll. Dazu aber etwas weiter unten noch weitere Worte.
Am Ende gefiel meinem Sohn das Pyro Twentyfour am besten. Hier hat eigentlich alles auf Anhieb gepasst. Mein Sohn fühlte sich sofort Pudelwohl auf dem Drahtesel. Schalt- und Bremsgriffe sind sehr ähnlich, wenn nicht sogar identisch, zum Kubikes 20S, welches mein Sohn nun schon einige Jahre gefahren hatte. Auch optisch gefiel das Pyro sehr gut, auch wenn ich den Knick im Rahmen immer noch etwas gewöhnungsbedürftig finde.
Am Ende haben wir das Pyro Twentyfour aber nicht sofort mitgenommen, sondern stattdessen lieber online bestellt. Bevor jetzt hier jemand Schnappatmung bekommen kurz zur Auflösung: Die Probefahrt fand während eines Kurzurlaubs in Rostock bei einem örtlichen Fahrradladen statt. Der Platz im Kofferraum hätte jedoch nicht für die Mitnahme gereicht.
Also entschieden wir uns das Fahrrad einfach im Online-Shop eben dieses Fahrradladens zu bestellen. Wir sind uns sogar recht sicher, dass wir exakt dieses Fahrrad von der Probefahrt auch per Lieferung erhalten haben. In jedem Fall war das Fahrrad perfekt vormontiert. Ich habe selten so unkompliziert ein online bestelltes Fahrrad endmontiert. Sowohl Bremsen, als auch Schaltung hat fehlerfrei funktioniert. Hier musste nichts feinjustiert werden.
Ausstattung vom Pyro Twentyfour
… im Vergleich zur Konkurrenz
Pyro gehört grundsätzlich schon zu den aktuell besseren Herstellern von Kinderrädern. Was meine ich damit? Die Rahmengeometrie ist Kindgerecht, wie auch die verwendeten Komponenten, außerdem ist es leicht. Ursprünglich wollte ich unbedingt, dass das neue Fahrrad meines Sohnes mit Scheibenbremsen ausgestattet ist. Einfach weil ich Scheibenbremsen mittlerweile für die bessere Alternative halte. Insbesondere bei kleineren Laufrädern und diese sind ja nun mal an Kinderrädern üblich.
Dieser Wunsch ließ sich jedoch nicht mit Gewicht, Budget und weiteren Problemen vereinbaren. Die V-Brake ist ehrlicherweise zwar nicht mehr modern, aber immer noch effizient, leicht, billig und wartungsarm.
Am Ende ist das Pyro Twentyfour neben dem Kubikes 24S und dem Woom 5 in der engeren Auswahl gelandet. Gewichtstechnisch sind die drei Fahrräder alle im ähnlichen Bereich mit plus-minus 200 Gramm. Auch bei der Ausstattung sind alle Fahrräder ähnlich. Alle haben V-Brakes, eine 8-Gang Kettenschaltung mit Drehgriffschalter.
Bei Woom stören mich bereits seit dem Woom 2, welches wir ja auch haben, viele proprietäre Komponenten und Designentscheidungen. Insbesondere im Bereich des Vorbaus und Lenker sind die Anbauteile sehr eigen…
Bei Kubikes störte mich, dass keine Gewindeösen für eine spätere Gepäckträgermontage vorhanden sind. Außerdem habe ich die Kurbellänge mit 140 mm im Vergleich zu den beiden anderen Fahrrädern doch als etwas lang empfunden. Die Montage von Gepäckträgern ist natürlich dennoch möglich, das hatte ich bereits in meinem Video zur Montage vom Gepäckträger am Kubikes 20S gezeigt.
Falls ihr euch mehr für Kubikes interessiert, dann findet ihr hier den entsprechenden Beitrag:
Kinderrad: Kubikes 20 S Erfahrungsbericht nach einem Jahr
Anfangs hatten wir auch das Cube Acid 240 in der engeren Auswahl. Ganz einfach, weil es dieses Modell, als eines der wenigen in dem Bereich, auch mit Scheibenbremsen gibt. Das fand ich interessant, weil Scheibenbremsen grundsätzlich effizienter und zukunftssicherer, als Felgenbremsen sind. Dafür muss man jedoch ein deutlich höheres Gewicht in Kauf nehmen. Bei der Probefahrt ist das Fahrrad jedoch durchgefallen.
Zum einen sind die Bremsgriffe sehr merkwürdig gewesen. Das könnte natürlich ein Problem bei der Endmontage gewesen sein, aber mein Sohn war nicht in der Lage, die Bremsgriffe zu betätigen. Außerdem ist das Oberrohr (inkl. Vorbau) sehr lang. Das kann daran liegen, dass der Rahmen am Ende eben nicht wirklich Kindgerecht ist, weil zu lang. Es kann aber auch daran liegen, dass mein Sohn extrem lange Beine im Verhältnis zum Oberkörper (und dieser wäre demnach sehr kurz) hat. In jedem Fall hat das Fahrrad einfach nicht gepasst.
Eventuell hätte man dies mit Feintuning (Vorbau, Sattel, Lenker, usw.) noch hinbekommen können, aber das Thema mit den Bremsgriffen hat meinen Sohn so verunsichert, dass das Fahrrad für ihn quasi sofort durchgefallen ist. Er hat sich auf dem Fahrrad schlicht so unwohl gefühlt, dass wir das nicht weiter vertieft haben.
Auch am Pyro Twentyfour ist natürlich nicht alles perfekt. Der Rahmen mit dem Knick im Oberrohr ist optisch einfach nicht mein Ding. Meinen Sohn stört es nicht und der muss schließlich damit rumfahren.
Pyro Twentyfour für ab 125 cm Körpergröße
Bei Kinderrädern orientieren sich die Hersteller grundsätzlich an der Körpergröße der jungen Fahrer. Zur Orientierung ist das sicher hilfreich, aber habt keine Angst, dass ein scheinbar zu großes Fahrrad nicht funktionieren kann. Mein Sohn ist 123 cm groß und fährt das Pyro Twentyfour, welches laut Hersteller für Kinder ab 125 cm Körpergröße geeignet sein soll. Der Sattel ist dabei mal nicht in der niedrigsten Position.
Im Vergleich dazu steht das Cube Acid 240, welches für Kinder ab 118 cm Körpergröße geeignet sein soll. Dieses war jedoch, wie oben beschrieben, viel zu groß.
Das ist schlicht individuell, weil nicht jeder Körper gleich ist. Das heißt, Probefahrten lohnen sich hier. Ein Blindkauf online kann hier durchaus zu traurigen Kinderaugen führen. Leider mussten wir jedoch feststellen, dass die wenigsten Händler mehrere verschiedene Hersteller von hochwertigen Kinderrädern führen. Deswegen war die Recherche vorab sinnvoll, so dass wir so auch die Händler mit möglichst vielen Modellen rauspicken konnten.
Eindruck vom Pyro Twentyfour
Logischerweise bin ich das Kinderrad nicht persönlich gefahren. Ich kann nur berichten wie zufrieden mein Sohn ist. Er hat sich vom ersten Moment auf dem Fahrrad sehr wohl gefühlt. Er ist vom Kubikes 20S umgestiegen und hat dank ähnlicher Komponenten sofort alles verstanden. Hier war nicht viel Umstellung notwendig. Er nutzt quasi jede Möglichkeit um mit dem Pyro zu fahren. Zu keinem Zeitpunkt wollte er auf das Kubikes zurück, welches aber mittlerweile auch zu klein ist.
Die Kosten für das Pyro Twentyfour
Ja, das Pyro kostet Geld. Ja, viele wollen nicht so viel Geld für ein Kinderrad ausgeben. Da muss, dann das 17 Kilo Kinderfahrrad reichen. Das fährt auch von A nach B. Oft gibt es dann für die Eltern trotzdem das teure Mountain-Bike oder sogar Pedelec.
Nur mal als Beispiel: Bei Decathlon bekommt man das Montana Mountainbike 24 Zoll für 369,90 Euro. Dieses hat sogar Scheibenbremsen und Federung! Aber das Gewicht ist einfach mit fast 18 Kilogramm absolut hoch. Damit hat kein Kind Spaß.
Für mich ist wichtig, dass meine Kinder genauso viel Spaß am Radfahren haben wie ich. Daher ist mir wichtig, dass beispielsweise das Fahrrad vom Kind aus der liegenden Position problemlos hingestellt werden kann. Auch soll es vom Kind problemlos auf engstem Raum geparkt werden können. Dafür ist es häufig notwendig, dass zum Beispiel zum parken oder aufräumen mal das Vorderrad angehoben werden muss.
Auch beim Fahren muss man Spaß haben. Da merkt man den Unterschied von mehreren Kilos. Aus diesen Gründen bin ich bei den Kinderfahrrädern auch genauso wenig knausrig wie bei meinen eigenen Fahrrädern.
Hier könnt ihr das Fahrrad direkt beim Hersteller anschauen (unbezahlte Werbung):
PYRO TWENTYFOUR bei Pyro Bikes
Hinweis zur Transparenz:
Ich habe das Pyro Twentyfour selbst gekauft und bezahlt. Es wurde nicht vom Hersteller oder vom Händler in irgendeiner Weise unterstützt. Meine Eindrücke sind ehrlich.