Garmin Edge 530 Test nach 6 Monaten


garmin edge 530 karte

Vor einem halben Jahr habe ich den Garmin Edge 530 gekauft und nutze diesen seitdem ausführlich im Alltag. Dabei konnte ich einiges an Erfahrungen sammeln.

Meiner Meinung ist der Garmin Edge 530 derzeit einer der besten GPS Fahrradcomputer auf dem Markt. Er ist eine echte Empfehlung, wenn du primär deine Fahrten aufzeichnen und gelegentlich navigieren möchtest. Die Verarbeitung und die Akkulaufzeit sind wirklich klasse.



Bevor ich anfing den Garmin Edge 530 zu nutzen, habe ich bereits diverse Smartphone Apps und Halterungen für mein Fahrrad getestet. Ich habe dies bereits in meinem Artikel “GPS-Fahrradcomputer oder Smartphone” beschrieben. Ich wurde mit dem Smartphone am Fahrrad im Grunde nie wirklich glücklich. Danach nutzte ich lange Zeit verschiedene Multisportuhren mit GPS-Unterstützung um meine Fahrten aufzuzeichnen. So lange man kein Display während der Fahrt braucht funktioniert das wirklich sehr gut. Allerdings wuchsen auch bei mir die Anforderungen und so wollte ich auch eine Navigationsfunktion haben.

Garmin Edge 530 Test – Erfahrungsbericht nach 6 Monaten

Ich habe den Garmin gewählt, weil dieser zum einen keinen Touchscreen hat und laut Datenblatt die beste Akkulaufzeit von fast allen GPS-Fahrradcomputern hat. Lediglich der große Bruder, Garmin Edge 830, hat ebenfalls die angegebenen 20 Stunden Akkulaufzeit. Allerdings hat der Edge 830 zur Bedienung einen Touchscreen und ist um einiges teurer. Die Tastenbedienung war mir wichtig, da ich den Garmin auch im Winter mit dicken Handschuhen problemlos bedienen wollte.

Eine weitere Anforderung war für mich die Komoot Integration. Das heißt, wenn ich eine Route in Komoot plane, dann möchte ich diese mit möglichst wenig Aufwand auf dem Garmin nachfahren können. Jedoch haben dies mittlerweile viele aktuelle Modelle, auch von der Konkurrenz.

Den Garmin habe ich nicht als Bundle bestellt, weil ich bereits einen Herzfrequenzgurt, einen Geschwindigkeitssensor und einen Trittfrequenzsensor mit ANT+ hatte.

Den Garmin Edge 530 habe ich im Alltag und auf Touren über 6 Monate und ungefähr 2.000 Kilometer an verschiedenen Fahrrädern getestet. Dabei kam es zu einem Defekt und das Gerät musste sogar zu Garmin eingeschickt werden.

Lieferumfang

Der Garmin wird in einem kleinen Karton geliefert. Wie gesagt habe ich keine Bundle Version bestellt, weil ich bereits mit den Sensoren versorgt war.

  • Garmin Edge 530 Gerät
  • Aerohalterung
  • Lenker- / Vorbauhalterung
  • USB-Kabel
  • Sicherungsband
  • Kurzanleitung
  • divese Gummiringe zur Montage

Unterschiede zu den Bundleversionen

Folgendes Zubehör haben die Bundle Versionen zusätzlich im Lieferumfang:

Garmin Edge 530 – Sensor Bundle

 

  • Herzfrequenzsensorgurt
  • Trittfrequenzsensor
  • Geschwindigkeitssensor



Garmin Edge 530 – Mountainbike Bundle

 

  • Silikon Hülle
  • Geschwindigkeitssensor
  • Mountainbike Halterung
  • Edge Fernbedienung
  • aber KEINE Aerohalterung

Verarbeitung & Bedienung

Der Garmin Edge 530 ist einwandfrei verarbeitet. Es gibt kein Knarzen, kein Knacken und keine spalten am Gerät. Meiner Meinung ist das Gerät nahezu perfekt verarbeitet. Das Gehäuse ist aus Kunststoff, fühlt sich jedoch an jeder Stelle sehr wertig an. Das Display scheint aus Glas zu sein. Selbstverständlich ist das Gerät wetterfest, so dass man sich bei Regen keine Sorgen machen muss. Die USB-Buchse wird durch eine Kunststoffkappe vor Staub und Feuchtigkeit geschützt.

Da das Gerät keinen Touchscreen hat, kann man ausschließlich die äußeren Tasten zur Bedienung nutzen. Jedoch haben die Tasten alle einen guten Druckpunkt und sind auch gut mit Handschuhen im Winter zu bedienen. Das war eine meine Hauptanforderungen.

Das Gerät ist in jeder Situation sehr zügig. Es kommt nie zu irgendwelchen hängenden Seitenwechseln oder einem einfrierenden Bildschirm. In der ganzen Zeit kam es lediglich einmal zu einem Absturz, so dass ich das Gerät neu starten musste.

Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit ist bei Garmin mit 20 Stunden angegeben. Sicherlich ist das immer abhängig von der Anzahl der gekoppelten Sensoren. Dennoch hielt mein Gerät, auch mit permanent gekoppeltem Geschwindigkeits, Trittfrequenzsensor und gelegentlich noch ein Herzfrequenzsensor, annähernd die 20 Stunden durch, allerdings habe ich die Zeit nicht gestoppt. Über die Akkulaufzeit kann ich mich somit nicht beschweren.

Datenfelder und Trainingsfunktionen

Der Garmin Edge ist primär ein Trainingscomputer, dass erkennt man, wenn man das Gerät konfiguriert. Datenfeldseiten können sehr individuell konfiguriert werden. Aus den unzähligen verfügbaren Datenfeldern können bis zu 10 auf eine Seite konfiguriert werden. Die Datenfelder können übrigens über Garmins ConnectIQ-Store noch erweitert werden, das bedeutet es können zu den auf dem Gerät installierten Datenfelden noch zusätzliche heruntergeladen werden.

Navigation

Die Navigationsfunktionen sind nicht vergleichbar mit denen bei einem Navigationsgerät aus dem Auto. Ich kann nicht einfach eine Anschrift eingeben und mich dahin navigieren lassen. Ich kann aber vorab eine Route planen und diese auf das Gerät laden. Alternativ kann ich auch an einem beliebigen Punkt meiner Route dem Gerät mitteilen, dass es mich wieder an den Startpunkt navigieren soll. Dabei kann man zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten wählen, wie zum Beispiel: die gleiche Route zurück oder den schnellsten Weg.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Route vorab zu planen. Zum einen in Garmin Connect selbst. Das ist Garmins eigenes Sportler-Portal bzw. die eigene Smartphone-App. Alternativ kann man jedoch auch Strava, Komoot und andere Portale nutzen. Bei Strava und Komoot ist es jedoch praktisch, dass man Routen direkt über eine ConnectIQ App auf das Garmin laden kann und somit sehr unkompliziert neue Routen auf das Gerät geladen werden können.

Über Garmin selbst, zum Beispiel an der Smartphone App, kann auch eine beliebige GPX-Datei mit dem Garmin Edge synchronisiert werden.

Wenn ihr eine vorher festgelegte Route abfahrt und diese versehentlich oder absichtlich verpasst, dann führt euch der Garmin Edge 530 wieder zurück auf die Route. Allerdings nicht nur stumpf zurück, sondern sehr intelligent. Die Umrechnung der Routen passiert auch sehr schnell und zuverlässig. In meinen Augen ist dies ein sehr sinnvolles Feature.

Welche Sensoren funktionieren?

Der Garmin kann mit diversen Sensoren gekoppelt werden. Es werden Sensoren mit ANT+ und auch Bluetooth-Sensoren unterstützt. Sinnvolle Sensoren sind zum Beispiel:

  • Herfzfrequenssensor
  • Trittfrequenzsensor
  • Geschwindigkeitssensor
  • Leistungsmessung (Wattmessung)
  • Sensoren für E-Bikes
  • Elektronische Schaltungen zur Ganganzeige
  • Virb ActionCam

In meinem Fall habe ich verschiedene Sensoren mit dem Gerät getestet.

Erfolgreich verbunden und auch genutzt habe ich folgende Sensoren:

  • CooSpo Trittfrequenzsensor & Geschwindigkeitssensor – Diesen Sensor habe ich sowohl als Trittfrequenzsensor an der Kurbel als auch als Geschwindigkeitssensor an der Nabe getestet. Es gab hierbei keine Probleme.
  • Wahoo Fitness Blue SC – Das ist ein kombinierter Geschwindigkeits- und Trittfrequenzsensor. Vorteil ist, man hat nur ein Gerät und muss auch nur eine Batterie wechseln. Außerdem ist der Sensor gut zugänglich. Nachteil an dem Sensor ist jedoch, dass dieser peinlich genau am Rahmen sitzen muss, sonst verliert er schnell die Verbindung zu seinen Magneten.
  • CooSpo Herzfrequenzgurt – Der Gurt ist OK. Die Verbindung ist schnell hergestellt und es gab auch keine Abbrüche, aber ich persönlich finde ihn etwas unbequem.
  • Garmin Herzfrequnzgurt – Diesen Gurt favorisiere ich persönlich, denn er ist bequemer. Die Verbindung zum Fahrradcomputer ist ebenfalls gut.
  • Garmin Multisportuhr als Herzfrequenzsensor (zum Beispiel Garmin Fenix 5) – Das ist interessant, denn ich kann eine Garmin Uhr mit Herfrequenzmessung am Handgelenk mit dem Garmin Edge koppeln. Das heißt ich kann die Uhr als Sensor hinzufügen. Das finde ich sehr praktisch, weil ich so auch auf kurzen Touren ohne viel Aufwand die Herzfrequenz aufzeichnen kann. Allerdings ist ein Brustgurt deutlich genauer.

Garmin Connect

Als Auswertungs- und Planungstool stellt Garmin seit vielen Jahren Garmin Connect bereit. Ich kenne das Tool bereits seit einigen Jahren aus Zeiten mit der Garmin Vivoactive (erste Generation). Damals war insbesondere die App alles andere als stabil. Es gab immer wieder Probleme beim synchronisieren der Uhr mit dem Smartphone. Zum Glück hat Garmin die App und auch die Website ständig weiterentwickelt und verbessert.

Mittlerweile ist Garmin Connect mein Lieblings Portal für Auswertungen. Man hat viele Funktionen und kann sich tolle Berichte erstellen. Für Zahlenfreaks und Statistikfreunde ist das Tool einfach Traumhaft.

Man kann hier übrigens auch Strecken planen, das mache ich jedoch nicht, weil es dafür schlicht bessere Anwendungen gibt.

Erfahrungen mit dem Hersteller Support

Wie weiter oben bereits geschildert kam es leider nach ungefähr 5 Monaten zu einem Unfall mit dem Garmin. Der Fahrradcomputer ist mir aus der Hand gerutscht und auf harten Asphalt gefallen. Dabei ist der Garmin jedoch so ungünstig gelandet, dass das Display gebrochen ist. Anschließend war eine Bedienung zwar noch fehlerfrei möglich. Allerdings hatte ich große Zweifel was die Wetterfestigkeit anging. Aus diesem Grund habe ich den Edge 530 nach Rücksprache mit dem Support bei Garmin eingeschickt. Natürlich war dies kein Garantiefall und auch kein Fall für die gesetzliche Gewährleistung, daher war ich bereit die Kosten zu übernehmen. Leider war eine Reparatur nicht möglich und so musste das Gerät getauscht werden. Für ungefähr 130 Euro wurde mir ein generalüberholtes Ersatzgerät angeboten. Ich habe das Angebot angenommen und nach ungefähr 5 Tagen mein Ersatzgerät erhalten. Der Kontakt und der Austausch war sehr unkompliziert. Servicetechnisch habe ich Garmin hier nichts vorzuwerfen.

Gebrauchsspuren konnte ich auf dem “neuen” keine entdecken. Ich finde es jedoch schade, dass ein Hersteller nicht in der Lage ist ein Display bei Defekt zu tauschen. Auf diese Weise wird unnötig Elektroschrott produziert.

Alternativen – Vergleich zu anderen GPS Fahrradcomputern

Es gibt einige Alternativen zum Edge 530. Zum einen wäre da der direkte Vorgänger, der Garmin Edge 520 Plus. Das Gerät ist sehr ähnlich wie der Edge 530, aber es fehlt ihm einiges an Rechen- und auch  Akkuleistung. Die Bedienung ist sehr schleppend, insbesondere wenn Navigation mit im Spiel ist. Dafür ist der Edge 520 Plus nicht so teuer wie der Nachfolger. Alles in Allem ist der neue jedoch ein gelungener Nachfolger und ich denke es lohnt sich nicht mehr den 520 Plus zu kaufen.

Wenn man Touchscreen möchte, dann fällt mir als erstes der Edge 830 ein. Er ist quasi der große Bruder des Edge 530. Die Gehäuseabmessungen sind bei beiden Geräten identisch. Aber die Bedienung läuft vollständig über Touchscreen.

Von Garmin gibt es außerdem dem noch den Edge 1030. Das ist ein etwas größeres und teureres Gerät, welches auch vollständig via Touchscreen. Für Fahrer die primär eine ordentliche Navigation und weniger sportliche Features wollen, denen seit der Garmin Edge Explore empfohlen. Man hat hier ein großes Display und Touchscreen, dafür jedoch weniger Features zur Datenaufzeichnung.

Wenn man allerdings Garmin als Hersteller komplett meiden möchte, dann kann man sich auch die Geräte von Wahoo ansehen. Der Wahoo Elemnt Bolt ist günstiger als der Edge 530, aber vom Umfang der Funktionen vergleichbar. Allerdings hat er weder die Funktion des zurück auf die Strecke Routings und das Display ist lediglich monochrom. Das muss allerdings kein Nachteil sein, denn das Display ist dennoch sehr gut ablesbar. Das Topmodell von Wahoo ist der Elemnt Roam. Dieser hat auch ein Farbdisplay und die Möglichkeit den Fahrer zurück auf die Route zu führen, falls man diese verlässt. Allerdings ist der Elemnt Roam etwas teurer. Sowohl der Bolt, als auch der Roam werden ausschließlich über Tasten am Gerät bedient, außerdem benötigt man für die Einrichtung und für die meisten Einstellungen zwingend ein Smartphone.

Insgesamt ist bei allen Wahoo Geräten die Integration von Komoot sehr gelungen. Allerdings kann ich mich hier beim Edge 530 bisher auch nicht beschweren.

Ein weitere Alternative zum Edge 530 ist der Sigma ROX 12.0. Dieses Gerät ist preislich sehr ähnlich. Der ROX erinnert von der Optik sehr an ein Smartphone der ersten Generation. Er ist größer als die anderen genannten Vertreter, hat breite Ränder um das Display und wird per Touchscreen bedient. Die Akkulaufzeit ist nicht so gut, dafür ist die komoot Integration ganz ordentlich geworden.

Fazit zum Garmin Edge 530

Der Garmin ist ein toller Fahrradcomputer, wenn man ihn primär zum Sport benutzt und sekundär zur Navigation. Ich wusste was ich kaufe und bin nicht enttäuscht. Die Akkulaufzeit, die Haptik, die Größe und die solide Software sprechen eindeutig für den Edge 530. Wer keine Lust auf eine reine Tastenbedienung hat der findet im Edge 830 das gleiche Gerät mit Touchbedienung, allerdings kostet der 830 etwas mehr. Meine Empfehlung ist jedoch umgehend nach Einrichtung eine Silikonschutzhülle und eine Folie zum Schutz des Garmins anzubringen. So ein Sturz kann auch mal währrend der Fahr passieren. Die Chancen für einen unversehrten Sturz sind mit dem Silikonbumper einfach höher.

Hier könnt ihr den Garmin Edge 530 kaufen.

Fahrradhelm: Ja oder Nein?
Kettenschaltung: Schaltwerk einstellen

Comments

  1. Vielen Dank für den tollen und ausführlichen Bericht! Da ich bisher keinen einzigen wirklichen User-Review gefunden hatte, hat mir das meine Kaufentscheidung gerade sehr erleichtert! Herzlichen Dank 🙂

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