Beste Fahrradpumpe für Unterwegs?


Auf einer langen Tour plötzlich ein Zischen, ein Knall oder plötzlich ein extrem schwergängiges Fahrrad. Ein Blick auf die Reifen verrät meist schon wo das Problem liegt. Vielleicht habt ihr eine Glasscherbe unglücklich getroffen oder seid durch einen spitzen Stein gefahren. Wenn ihr einen platten Reifen habt, dann hilft nur eins. Schlauch wechseln oder direkt flicken. Ihr braucht aber auch eine gute Pumpe. Also was ist die beste Fahrradpumpe für Unterwegs?

Für das Pumpen unterwegs gib es grundsätzlich zwei unterschiedliche Systeme. Einmal klassische Handpumpen – natürlich in sehr kleiner Form – und auf der anderen Seite gibt es sogenannte CO²-Pumpen. Bei diesen wird jedoch zusätzlich noch eine entsprechende Gas-Kartusche benötigt. Weiter unten gehe ich im Detail auf die Unterschiede und auf die Vor- und Nachteile ein.

Ganz exotisch wird es mit so genannten Pannensprays, diese sollen den Reifen abdichten und wieder aufpumpen. Dafür wird eine Dichtflüssigkeit und ein Gas in den Reifen gespritzt. Es gibt mittlerweile mehrere Produkte dafür.

Was ist besser und welche Luftpumpe brauche ich?

Der Zubehörmarkt bietet eine unendlich große Auswahl an Pumpen. Gefühlt hat jeder Discounter zweimal im Jahr eine Auswahl an (Mini) Pumpen im Angebot. Decathlon und Konsorten vertreiben ebenfalls ihre eigenen Pumpen. Zusätzlich hat jeder größere Hersteller von Fahrradzubehöhr seine eigenen Pumpen. Bei Amazon und anderen großen Handelsplattformen bekommt man außerdem eine große Auswahl an Fahrradpumpen aus Fernost.

Schlauch direkt wechseln oder doch flicken?

Diese Frage ist vermutlich nur für Fahrer von Reifen mit Schlauch interessant. Tubelessfahrer können beruhigt weiterscrollen.
Ich mache es meist so, dass ich unterwegs den Schlauch einfach wechsel, denn ich habe immer einen Ersatzschlauch in der Satteltasche. So erspare ich mir das suchen des Defekts und den anschließenden Prozess des Flickens.

Das demontieren vom alten Schlauch müsst ihr zu 90% ohnehin erledigen. Ihr spart euch quasi keinen Arbeitsschritt, wenn ihr Vor Ort flickt. Andererseits kann das hektische flicken jedoch nervenaufreibend und stressig sein. Daher würde ich empfehlen: Nehmt lieber einen Ersatzschlauch – auf Mehrtagestouren vielleicht sogar zwei Schläuche – mit.

Den defekten Schlauch flicke ich meist in Ruhe zu Hause. Da habe ich mehr Zeit und Ruhe für solche Dinge. Anschließend kann der geflickte Schlauch entweder zurück gewechselt werden oder alternativ in der Satteltasche als Reserveschlauch benutzt werden. Das heißt, ein defekter Schlauch muss auch nicht direkt in den Müll wandern.

Sonderfall Lastenrad

Seit kurzem fahre ich ein Lastenrad durch den Alltag. Hier ist es so, dass der Schlauch nicht “mal eben” gewechselt wird. Daher vertraue ich hier auf ein Reifendicht-Mittel. Dazu weiter unten mehr. Eine Pumpe habe ich jedoch auch hier dabei. Diese passt direkt unter die Sitzbank auf der Ladefläche.

Welche ist die beste Fahrradpumpe für unterwegs?

Auf einer Tour mit begrenztem Gepäck bieten sich eigentlich nur zwei Alternativen and: Minipumpen oder CO²-Pumpen an. Beides hat Vor- und Nachteile. Eine Minipumpe ist meist günstiger und ist dank einer Rahmenhalterung oft ebenfalls gut zu verstauen. Ein Nachteil ist jedoch, dass es häufig sehr anstrengend ist und man sich beinahe regelrecht “tot-pumpt” um ein gewisses Volumen in einen Fahrradreifen zu bekommen. Auf der anderen Seite sind die CO²-Pumpen – diese sind sehr kompakt und leicht. Ein Reifen kann damit ohne Anstrengung in sehr kurzer Zeit aufgepumpt werden. Diese haben jedoch den großen Nachteil, dass die Kartuschen nachgekauft werden müssen. Dadurch sind diese deutlich teurer.

Ich habe hierzu nochmal in Stichpunkten die jeweiligen Vor- und Nachteile von den unterschiedlichen Pumpen aufgelistet.

Eigenschaften von (Mini)-Pumpen:

Vorteile:

  • geringes Gewicht
  • in der Regel ist eine passende Rahmenhalterung enthalten
  • kein Nachkaufen / Auswechseln von Kartuschen notwendig
  • kann nicht leer sein
  • extrem kleine Pumpen passen auch in eine Satteltasche
  • langfristig gesehen ist eine herkömmliche Pumpe günstiger aus CO²

Nachteile:

  • bei hohem Reifenvolumen oder großem Druck ist es sehr aufwendig zu pumpen
  • Zeitintensiv
  • Einige Minipumpen sind nicht für hohen Druck von Rennradreifen geeignet (für den Notfall reicht es meist dennoch um zumindest bis ans Ziel zu kommen)

Eigenschaften von CO²-Pumpen:

Vorteile:

  • Sie benötigen wenig Platz und passen in jede Sattel- oder Trikottasche
  • Die Luft wird sehr schnell in den Reifen gepumpt
  • Ideal für Wettkämpfe

Nachteile:

  • Ist die Kartusche leer, kann nicht mehr nachgepumpt werden.
  • Die notwendigen CO²-Patronen / Kartuschen sind recht teuer, in jedem Fall entstehen jedoch Folgekosten
  • Aufwendige Entsorgung der CO²kapseln über den Wertstoffhof bzw. Abfallwirtschaftsbetrieb, denn die Patronen sind Altmetall

Für mich persönlich sind die Nachteile der CO²-Pumpen zu störend und daher habe ich entschieden ausschließlich herkömmliche Pumpen zu verwenden. Allerdings verstehe ich den Zweck dieser Pumpen und kann nachvollziehen das sie für manche Fahrer einfach die bessere Alternative sind.

Empfehlenswerte Mini-Pumpen für Unterwegs

Ich habe in den letzten Jahren verschiedene Minipumpen getestet und auch im täglichen Einsatz verwendet. Einige möchte ich hier nennen.

Turbo Morph G von Topeak

Turbo Morph G die beste Fahrradpumpe für Unterwegs

Meine absolute Lieblingspumpe ist die Topeak Turbo Morph G. Diese Pumpe ist eine Mini-Standpumpe mit Manometer. Außerdem kann man sie an den Rahmen befestigen. Mit wenige Handgriffen kann man außerdem zwischen den unterschiedlichen Ventilarten, also zwischen Auto-Ventil und dem Französischem, wechseln.

Ich benutze diese Pumpe nun bereits seit etwa 3 5 Jahren und habe diese meist täglich bei mir. Die Pumpe ist etwas größer als die meisten Minipumpen. Der Vorteil dadurch ist, dass es nicht ganz so fummelig und aufwendig ist wie bei den ganz kleinen. Außerdem ist an der Pumpe, wie bei allen Standpumpen üblich, ein Schlauch angeschlossen. Es ist unheimlich entspannter wenn man die Pumpe nicht permanent gegen das Ventil drücken muss. Vom Handling ist diese Pumpe jeder mir bekannten Minipumpe überlegen. Allerdings ist diese Minipumpe nicht so “mini” wie viele andere Pumpen. Außerdem ist die Luftpumpe auch nicht ganz billig. Diese Nachteile sind vermutlich nicht ganz irrelevant. Daher habe ich als Alternative noch eine weitere Pumpe.

Dennoch ist die Topeak Morph G für mich die beste Fahrradpumpe für unterwegs.

Topeak Pocket Rocket

Topeak Pocket Rocket | beste Fahrradpumpe

Als “echte” Minipumpe kann ich die Topeak Pocket Rocket empfehlen. Laut dem Hersteller immerhin die Meistverkaufte Pumpe von Topeak. Dies ist eine echte Mini-Pumpe, sie ist super klein, leicht und kompakt. Das wechseln der Ventilarten klappt auf die gleiche Art wie bei der Turbo Morph G. Allerdings ist das Pumpen insgesamt etwas fummeliger. Laut Topeak kann die Pumpe bis zu 11 Bar pumpen und ist daher auch für Rennräder geeignet. Ich ziehe die Pocket Rocket der Turbo Morph G vor, wenn es aufs letzte Gramm ankommt und ohnehin nicht viel Platz auf dem Fahrrad ist.

Discounter Mini-Pumpe

Discounter Pumpe | beste Fahrradpumpe

An meinem Bastelrad bzw. Bahnhofsrad habe ich häufig eine einfache Minipumpe aus dem Discounter dabei. Ich mag diese Pumpe, denn ich kann die verschiedenen Ventilarten ohne fummeligen Umbau pumpen und sie nimmt nicht viel Platz weg. Diese Luftpumpe besitze ich schon viele Jahre und kann mich gar nicht mehr erinnern wo ich diese her habe. Kürzlich habe ich jedoch ein optisch Baugleiches Modell bei Kaufland gesehen. Lediglich der Aufdruck war ein anderer. Daher bin ich mir sicher dass es diese Pumpe noch gibt.

Ich bin grundsätzlich sowieso der Meinung, dass das Fahrradzubehör bei den Discountern eine ordentliche Qualität hat. (Dazu werde ich evtl. auch mal einen eigenen Artikel anfertigen)

Fernost Mini-Pumpe

China Pumpe | beste Fahrradpumpe?

Eine weitere Pumpe die ich noch besitze ist eine billige China-Pumpe von Amazon. Diese finde ich nicht so toll. Weil ich diese als fummelig und frickelig empfinde. Es ist extrem nervig damit einen Reifen zu pumpen. Ich habe dabei bereits einiges an nerven verloren. Daher nutze ich im Grunde genommen nur die Halterung für die Topeak Pocket Rocket, weil diese fast den identischen Durchmesser hat (ein wenig Isolierband hat für den Rest geholfen). Den Original Topeakhalter habe ich leider verloren.

Ich werde die Pumpe bewusst nicht verlinken, weil ich aktuell keine Empfehlung aussprechen kann.

Die Moral von der Geschichte? Kauft euch lieber eine gute Minipumpe oder eine die ihr zumindest mal im Laden in die Hand nehmen könnt. Das Fernost Billig-Zeug muss nicht schlecht sein, aber ich habe auch noch nicht durchgehend gute Erfahrungen damit gemacht.

Weitere Speziallösung: Reifendichtmittel

In meiner Kellerwerkstatt bin ich auf eine weitere Möglichkeit für Unterwegs gestoßen. Reifen-Dicht von Nigrin. Ich habe dies noch nicht getestet, aber es soll den Reifen zumindest für die Weiterfahrt “flicken” und aufpumpen in einem Arbeitsschritt. Von der Sache klingt das OK, aber ich habe es wie gesagt noch nicht getestet und kann daher keine Empfehlung aussprechen. Da Nigrin das gleiche Mittel auch für den KFZ-Bereich verkauft vertraue ich dem ganzen und werde es zukünftig beim Lastenrad mitführen. Hier habe ich unterwegs keine Möglichkeit den Schlauch zu wechseln.

Ersetzt eine Minipumpe auch eine größere stationäre Pumpe?

Ich kenne einige Radler die lediglich eine Minipumpe besitzen und sonst nichts. Für mich wäre das nichts und ich würde dies auch nicht empfehlen. Mini-Pumpen besitzen grundsätzlich nicht den Komfort einer guten Standpumpe oder eines Kompressors. Außerdem haben nur die wenigstens dieser Luftpumpen eine Druckanzeige. Ich besitze daher noch eine gute Standpumpe die Topeak Joeblow Sport auch seit einigen Jahren und bin mit dieser sehr zufrieden. Vielleicht ist dies aktuell die beste Fahrradpumpe. Maximal kommt der SKS Rennkompressor noch an die Topeak ran. Meiner Meinung ist die Topeak Joeblow jedoch das bessere Produkt.

Fazit – Beste Fahrradpumpe für Unterwegs

Grundsätzlich gilt folgende Weisheit: Unterwegs ist die beste Fahrradpumpe die die ihr dabei habt. Manchmal werden die Gegegebenheiten vom Fahrrad bzw. den Gepäckmöglichkeiten vorgegeben. Eine Minipumpe ist im Zweifel besser als nichts. Achtet aber darauf, dass die Pumpe auch eure verbauten Ventile unterstützt. Man sollte außerdem noch bedenken, dass das Handling einer Minipumpe häufig anders ist im Vergleich zu einer großen Standpumpe. Das gleiche gilt für die CO²-Pumpe und auch für Elektrische Pumpen. Was ich damit sagen will? Der Umgang mit einer solchen Pumpe sollte geübt werden. Am besten in einer Stressfreien Situation.

Für mich ist die Topeak Turbo Morph G am Tourenrad die beste Fahrradpumpe.

Am Lastenrad benutze ich eine kleine Standpumpe die perfekt unter die Sitzbank passt.

Eure Meinung: Was ist die beste Fahrradpumpe für unterwegs?

Welche Pumpen könnt ihr empfehlen? Schreib es mir in die Kommentare.

Die 10 besten Strava Erweiterungen – Websites, Apps & Browser-Addons
Canyon Inflite 5 – Erfahrungsbericht und Test

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published / Required fields are marked *